Sie möchten einen Hund und wissen nicht, ob Sie überhaupt ein guter Hundehalter wären?
Diese Frage ist auch nicht so einfach zu beantworten. Es gibt viele Hundebesitzer, die sich beim Kauf des Tieres selbst überschätzten und dann gibt es wiederum
Hundehalter, welche mit ihren Aufgaben wuchsen. Aus Leuten, die sogar Angst vor den kleinsten Hunden hatten , wurden tolle Hundeführer von großen Hunden. Oftmals ist es sogar
dasjenige Familienmitglied, welches vehement gegen die Anschaffung eines Hundes war, das später den besten Draht zu dem Tier entwickelt.
Leider ist die Frage nach dem Hundekauf eine sehr einseitige Angelegenheit. Der Hauptakteur -Hund- wird nicht gefragt. Es gibt sicher viele Hunde, welche sich
liebend gern ein anderes Rudel aussuchen würden, aber das ist ihnen natürlich nicht möglich. Deshalb sollten Sie bitte auch für ihren zukünftigen Hund mitdenken.
Als allererstes bedenken Sie die finanziellen Aspekte. ( Anschaffungskosten, Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Futterkosten, Kosten für Erstausstattung ,
Zusatzkosten im Urlaub, Impfungen, Tierarztkosten ) Ihr Hundezüchter wird sie in diesen Dingen beraten können.
Als nächstes sollten Sie über ihre zeitlichen Möglichkeiten nachdenken. Ein Hund braucht tägliche Spaziergänge, Zeit für Beschäftigung, wenn möglich Training
auf einem Hundeplatz und er sollte auch nicht den gesamten Tag nur sich selbst überlassen sein.
Sollten die beiden ersten Punkte unproblematisch für Sie sein, bedenken Sie ihre familiäre/ häusliche Situation. Sind Kinder im Haushalt oder vielleicht eine
ältere Person? Ist auch genügend Platz für ein weiteres Familienmitglied? Selbst ein Hund, welcher die größte Zeit im Garten verbringt , braucht irgendwann den Kontakt und die
räumliche Nähe seiner Familie. Man muß nicht gleichzeitig Hausbesitzer sein, um Hundebesitzer zu werden, aber wenn Sie im 3. Stock eines Mehrfamilienhauses ohne Fahrstuhl wohnen,
dann sollten Sie auf einen Hund über 20 kg verzichten. Auch ein Hund wird mal krank oder alt und dann kommt das Problem des Tragens auf.
Sind Kleinstkinder im Haushalt, dann sollten Sie sich genau überlegen, ob sie sich einen Hund anschaffen. Unser eigener Nachwuchs kommt selbstverständlich an
erster Stelle und braucht schon viel zeitliche Zuwendung. Erfahrene Hundehalter meistern natürlich auch diese Hürde, aber Ersthundhalter sollten besser warten bis die Kinder größer
sind.
Denken Sie auch an ihr Umfeld ( Vermieter , Nachbarn , Besuch…) Klären Sie vor der Anschaffung des Tieres, ob Hundehaltung in der Mietwohnung erlaubt ist.
Sind alle Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet, dann müssen Sie sich Gedanken über den zu Ihnen passenden Hund machen. Die meisten Leute suchen ihren
Liebling als erstes nach optischen Gesichtspunkten aus. Das sollte eher eine untergeordnete Rolle bei Ihrer Wahl spielen. Denken Sie immer daran, das Sie die nächsten 10-15 Jahre
mit dem Hund verbringen und das Tier sein ganzes Leben mit Ihnen. Ihren Lebenspartner haben Sie sicherlich auch nicht nur nach optischen Gesichtspunkten ausgewählt. Schönheit ist
sehr subjektiv und oftmals sind es die weniger attraktiven Tiere, welche herausragende Leistungen vollbringen.
Viele Leute tendieren zu einem Mischling, in der Hoffnung er wäre gesünder. Das ist leider nicht der Fall. Mischlinge tragen die guten und weniger guten
Eigenschaften ihrer Vorfahren, genau wie jeder Rassehund. In Zeiten, in denen sich Dorfhunde noch ungehindert frei bewegen und verpaaren konnten, war vermutlich ein gewisses Maß an
natürlicher Auslese noch gegeben. Der Cleverste und Stärkste konnte sich öfter fortpflanzen, Jungtiere hatten event. die Möglichkeit überlebenswichtige Verhaltensweisen von ihrer
Mutter zu erlernen. Ein richtiger „Dokö“ war, auch ohne viele Tierarztkosten, ein gesunder Zeitgenosse. Heutzutage ist den meisten Hunden solch ein freies Leben und damit spontane
Verpaarungen verwehrt.
Ein Rassehund hat den Vorteil ,das Sie abschätzen können, ob rassetypische Verhaltensweisen ihren Wünschen entsprechen. Sie können sich vorher über Größe,
Gewicht, Aussehen und Krankheitsneigungen der Rasse informieren. Diese Vorabinformationen sind bei einem Mischlingswelpen wesentlich begrenzter.
Ein Rassehund hat noch einen weiteren Vorteil. Erwerben Sie diesen bei einem verantwortungsbewussten Züchter, so haben Sie ein Hundeleben lang einen
kompetenten Ansprechpartner. Das ist bei unerfahrenen Hundebesitzern sehr wichtig. Auch die Betreuung der Welpen, ihre gesundheitliche Überprüfung und die Überprüfung der
Haltungsbedingungen durch einen Zuchtwart, notwendige Impfungen und Untersuchungen und einen international gültigen Abstammungsnachweis erhalten Sie nur bei einem Rassehund. Bei
der Vielzahl der Hunderassen ist natürlich die Wahl schwer. Wählen Sie ihr neues Familienmitglied mit Bedacht und nicht weil diese Rasse gerade „in“ ist.
Egal für welchen Hund Sie sich entscheiden, ob Rassehund oder Mischling, groß oder klein, alt oder jung, wir hoffen Sie finden „ihren“ Liebling und sind ein
hundelebenlang glücklich miteinander!